
Wenn wir Stewarts als Familie zusammenkommen, wird oft das Spiel Monopoly hervorgeholt. Das Leben kann sich manchmal wie eine Runde Monopoly anfühlen. Vor kurzem fragte mich meine Frau Ailsa bei einer solchen Familienaktivität: „Warum bist du immer so glücklich, wenn du dieses frustrierende Spiel spielst?“ Meine Antwort war einfach. Ich mag das Risiko bei diesem Spiel, nicht etwa das Gewinnen oder Verlieren.
Lizzie Magie, die als die Erfinderin des Konzepts dieses Spiels gilt1, war die Tochter schottischer Einwanderer. Sie nannte es „Das Spiel des Lebens“. Man sollte beim Spielen selbst erleben können, wie es sich anfühlt, Reichtum anzuhäufen oder zu verlieren. Es wurde von den Quäkern populär gemacht, die es für außerordentlich wertvoll erachteten, den Kapitalismus in einem neuen Licht zu zeigen. Charles Darrow hat es schließlich kommerziell erfolgreich vermarktet und wurde Millionär. Lizzie hingegen ging paradoxerweise leer aus.

Da wir Jesus Christus suchen, dreht sich unser Spiel des Lebens darum, ihn zu finden.2 Jesus Christus zu suchen, wird zu einem großen Vorzug, sobald man versteht, dass er uns den Weg geebnet hat, damit wir ihn finden und so wie er werden können. Ich habe festgestellt: Ein dankbarer Treuhänder zu sein, ist auf meinem Weg zu ihm von entscheidender Bedeutung.
Unser Familienname geht auf die High Stewards of Scotland zurück, die Inhaber eines Hofamts im Königreich Schottland. Die Rolle der Stewarts als Diener führte dazu, dass sie schließlich zu einem Königshaus wurden. Wenn wir Jesus Christus suchen, sind wir gleichermaßen Diener, und wir werden durch das Sühnopfer Jesu Christi geheiligt, um wie er zu werden.
Unser Familienmotto lautet „Virescit vulnere virtus“, was übersetzt so viel bedeutet wie „An einer Wunde wächst der Mut“. Ich stelle fest, dass mein Mut am meisten wächst, wenn ich als Treuhänder verstehe, worin meine wahre Aufgabe und meine wahre Kraft und Macht bestehen.
In einer Offenbarung, die 1831 in Kirtland in Ohio durch den Propheten Joseph Smith gegeben wurde, geht es darum, was es bedeutet, ein Treuhänder zu sein: „Und wahrlich, darin habt ihr weise gehandelt, denn der Herr verlangt von der Hand jedes Treuhänders, dass er Rechenschaft über seine Treuhandschaft ablege, sowohl in der Zeit als auch in der Ewigkeit.“3 Diese Rechenschaftspflicht ist in Bezug auf die höchsten Verheißungen für gewissenhafte Treuhänder von zentraler Bedeutung. „Wer ist denn der treue und kluge Knecht? … Er wird ihn über sein ganzes Vermögen einsetzen.“4
Ähnlich wie bei dem Spiel Monopoly ist das Gegenteil davon, ein Treuhänder zu sein, ein undankbarer Eigentümer zu sein. Eigentümerschaft lässt sich wie folgt definieren: „Das Wichtigste für mich ist das, was ich besitze.“5 Treuhandschaft hingegen bedeutet: „Das Wichtigste für mich ist, wer es mir gegeben oder anvertraut hat.“6 Wie wir das Spiel des Lebens spielen, kann in uns einen Wandel bewirken, wenn wir verstehen, wem wir dienen, und wenn wir uns bemühen, uns durch die Ereignisse (das Risiko), die auf unserem Weg auf dem Spielbrett des großen Spiels des Lebens stattfinden, zu verbessern.
So wie man bei Monopoly Freude verspürt, wenn man die prestigeträchtige Besitzrechtkarte für die Parkstraße erwirbt, aber andererseits am Boden zerstört ist, wenn man eine verheerende Ereigniskarte zieht oder – auch das kommt vor – so würfelt, dass man sein gesamtes Geld verliert, hält auch das Spiel des Lebens Gutes und Schlechtes, glückliche wie traurige Tage bereit. Der Apostel Paulus hat betont, was für eine Einstellung wir brauchen, umhervorragende Treuhänder zu werden: „Dankt für alles.“7
Unser Leben kann dadurch, dass wir ein dankbarer Treuhänder sind, mehr an Bedeutung gewinnen, als durch alles, was die Welt anbietet. Es kann buchstäblich eine Leinwand für Gottes Herrlichkeit sein, und wie David in einem der Psalmen erklärt, gehört es Gott: „Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt, der Erdkreis und seine Bewohner.“8
Ich fordere Sie auf, beim Spielen des durchaus anspruchsvollen Spiels des Lebens ein dankbarer Treuhänder zu werden. Wenn wir gewissenhaft sind, werden wir durch die Hoffnung gestützt, die in Jesus Christus und seinen Verheißungen für uns liegt.
„Er wird [uns] über sein ganzes Vermögen einsetzen.“
Im Namen Jesu Christi. Amen.
Anmerkungen
- Siehe „Monopoly’s Inventor: The Progressive Who Didn’t Pass ‚Go‘“, New York Times, 13. Februar 2015
- Siehe Ether 12:41
- Lehre und Bündnisse 72:3
- Matthäus 24:45,47
- Siehe Oxford English Dictionary, Stichwort „ownership“
- Siehe Merriam-Webster Dictionary, Stichwort „stewardship“
- 1 Thessalonicher 5:18
- Psalm 24:1