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Non ci stancheremo mai (wir ermüden nicht)

Eine aus Oberitalien zurückgekehrte Missionarin gibt Zeugnis

Die junge Schwester aus der Gemeinde Linz, die inzwischen zum Studium nach Wien übersiedelt ist, steht noch immer in Kontakt mit einigen Missionaren in Oberitalien. Intellectual Reserve
Kea Merl aus der Gemeinde Linz, die inzwischen zum Studium nach Wien übersiedelt ist, steht noch immer in Kontakt mit einigen Missionaren in Oberitalien.

Kea Merl, Gemeinde Wien 2

Von November 2017 bis Mai 2019 durfte ich als Missionarin in der Italien-Mailand Mission den Menschen dienen. Als Österreicherin war mein erster Gedanke, als die Berufung kam: „Oh, gar nicht so weit weg von zuhause“, und interessanterweise habe ich mich im Norden dieses wunderschönen Landes 18 Monate wirklich wie zuhause gefühlt. Das lag aber nicht an der geographischen Nähe, sondern mehr an den herzlichen, demütigen und liebevollen Menschen dort. Obwohl ich in Italien gedient habe, war meine Mission oft wenig „italienisch“. Von Lugano, der italienischsprachigen Schweiz, über Brixen im deutschsprachigen Südtirol, kam ich nach Mailand – aber in eine Gemeinde, die wegen der vielen lateinamerikanischen Zuwanderer als „Südamerika“ unter den mailändischen Gemeinden gilt – und anschließend nach Pordenone, eine amerikanische Militärbasis nördlich von Venedig. Erst ganz am Schluss kam ich in Lampugnano, einer weiteren mailändischen Gemeinde, „ganz in Italien“ an und durfte dort als krönenden Abschluss auch die Weihung des Rom-Tempels auf Leinwand sehen. Wenn ich eines gelernt habe, dann: dass die Kirche des Herrn, egal wo, von ihm geführt wird. Auf den Ort - ob nun die abgelegenen Täler in der Schweiz oder in Südtirol, oder eine hektische, lebendige Stadt wie Mailand – kommt es nicht an, überall gibt es vorbildhafte Mitglieder, demütige Kirchenführer und wunderbare Menschen, die auf wundervolle Weise zu den Missionaren geführt werden.

Kea Merl in Italien auf Mission
In der Hymne der Italien-Mailand Mission heißt es: „Non ci stancheremo mai a servire il Signor“ - Wir ermatten niemals, dem Herrn zu dienen.

Meine Mission war also – wie wohl für die meisten Missionare – eine wunderbare Zeit. Das liegt sicher vor auch daran, dass man bei der Missionsarbeit sehen kann, wie das Evangelium im Leben derer, mit denen man zusammen trifft, Wunder wirkt. Ich durfte so viel von den Menschen lernen, die ich auf ihrem Weg in die Kirche begleiten konnte! Brüder und Schwestern aus Afrika, den Philippinen, Südamerika und natürlich Italien waren wirklich vom Herrn vorbereitet, das Evangelium anzunehmen. Missionare mögen Kilometer auf den Straßen zurücklegen, an Wunder glauben, fasten und beten – aber ohne den Herrn des Weingartens geht im Weingarten des Herrn nichts weiter. In Johannes 15:5 heißt es: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“ Ich weiß, dass er im Werk der Missionsarbeit Seite an Seite mit uns arbeitet und Menschen vorbereitet. Ich weiß, dass mein Erlöser lebt. Das weiß ich schon, seit ich 15 war und es ist ein Wissen, dass sich auf viele Bereiche meines Lebens ausgewirkt hat: Ich weiß, dass Jesus Christus Gottes Sohn ist und durch ihn Gottes Liebe zu all seinen Kindern deutlich wird. Das Buch Mormon war sicher ausschlaggebend für die Entwicklung meines Zeugnisses von Christus und ich weiß, dass es wahr ist. Dadurch wiederum habe ich erkannt, dass Joseph Smith ein Prophet Gottes ist und durch ihn tatsächlich die Kirche Jesu Christi auf Erden wiederhergestellt wurde. Diese Kirche ist lebendig, vor allem durch die Macht des Priestertums, durch die sie geführt wird. Wenn die Apostel und der Präsident der Kirche zu uns sprechen, ist ihre Vollmacht spürbar und ich bin dankbar für die Gabe des Heiligen Geistes, der mir immer bestätigt, dass ihre Worte eine Anleitung von Gott sind.

In der Hymne der Italien-Mailand Mission heißt es: „Non ci stancheremo mai a servire il Signor“ - Wir ermatten niemals, dem Herrn zu dienen. Die Missionsarbeit hört nie auf, auch nach der Mission nicht. Es gibt immer neue Leute in der Gemeinde, die man willkommen heißen kann, Freunde, die eingeladen werden können, Menschen, die am Rand stehen, die es einzubeziehen gilt und Neubekehrte, die als Brüder und Schwestern in die Gemeinde aufgenommen werden müssen. Sicher liegt es an uns, den ersten Schritt zu machen, aber wir können vertrauen, dass der Herr unsere Bemühungen segnet.