Am vergangenen Sonntag wurde Sebastian Suckow, ein 37-jähriger gebürtiger Berliner, als neuer Bischof der Gemeinde Leopoldstadt berufen. Mit seiner Frau Ines und ihren zwei Kindern lebt er in Wien. Beide sind beruflich im Lehramt tätig. Unterstützt wird Suckow in seiner neuen ehrenamtlichen Funktion von zwei Ratgebern: Gerhard Calabek und Leosz Baumann.
Die Berufung fand im Rahmen der alljährlichen Gemeindekonferenz statt. Der bisherige Bischof, Thomas Soucek, reflektierte über seine vierjährige Amtszeit und die Vision, die er gemeinsam mit seinen Ratgebern verfolgt hatte: „Gemeinsam in Christus heranwachsen“. Er betonte, wie wichtig es ihm gewesen sei, besonders den Frauen in der Gemeinde eine stärkere Sichtbarkeit und Anerkennung zu verschaffen.
Seine Ehefrau Thalia Soucek ergänzte, dass ihr Mann während der Pandemiezeit als „Bischof in stürmischen Zeiten“ der Gemeinde diente und sie durch diese schwierigen Jahre geführt hat. Bevor Sebastian Suckow sein neues Amt offiziell antrat, sprach seine Frau Ines zu den Kindern der Gemeinde. In einfachen Worten erklärte sie, wie ein Bischof berufen wird, welche Aufgaben er hat und wie die Gemeinde, besonders die Kinder, ihn durch Gebete unterstützen können.
In seiner ersten Ansprache als Bischof zeigte sich Suckow demütig und bewegt. Er betonte, dass er noch immer nicht vollständig fassen könne, dass ihm dieses heilige Amt übertragen wurde. Er sprach offen über seine Unzulänglichkeiten und bat die Gemeindemitglieder um ihre Unterstützung. Seine tiefe Beziehung zu Jesus Christus drückte er so aus: „Der Herr hat mich in meiner Unvollkommenheit angenommen, mich geführt und in meiner Zeit wachsen lassen.“ Er beendete seine Worte mit dem klaren Ziel vor Augen: „Ich möchte dienen, und alles, was wir tun, soll um Jesus Christus kreisen.“
Zum Abschluss der Versammlung sprach der Pfahlpräsident Simon Soucek. Er würdigte die jahrelange Hingabe und den Einsatz von Thomas Soucek und hob dabei ein Zitat von Präs. Dallin H. Oaks hervor, das den Wechsel in kirchlichen Ämtern thematisiert: „Es gibt kein Auf oder Ab im Dienst des Herrn. Es gibt nur ein Vorwärts oder Rückwärts.“ Präsident Soucek betonte, dass die Berufung in der Kirche nicht als Karriere gesehen werden darf, sondern als eine Möglichkeit, dem Herrn in jeder Funktion zu dienen.
Mit großer Dankbarkeit und Zuversicht beginnt die Gemeinde Leopoldstadt nun ein neues Kapitel unter der Führung von Sebastian Suckow.