Ich weiß, es ist der richtige Weg

Eine neugetaufte Schwester erzählt von ihrer Bekehrung

Am Tag der Taufe: Schwester Fiona Stockinger im weißen Taufkleid mit „ihren“ beiden Missionarinnen.
Am Tag der Taufe: Schwester Fiona Stockinger im weißen Taufkleid mit „ihren“ beiden Missionarinnen.

von Fiona Stockinger, Gemeinde Linz, Pfahl Salzburg

Ich denke, jeder Mensch kommt in seinem Leben, ob religiös oder nicht, an einen Punkt, an dem man sich die Frage stellt: Warum bin ich eigentlich hier? Was geschieht nach meinem Tod? Was ist der Sinn des Lebens? 

Ein warmes Gefühl im Herzen

Wer hätte gedacht, dass gerade eine Reise nach Guatemala mir Antworten auf diese Fragen geben würde. Ich hatte beschlossen, nach meinem Abschluss einen Spanischkurs in Antigua zu belegen. Mein Freund ist ein treues Mitglied der Kirche und fragte mich eines Sonntags, ob ich mit ihm in die Kirche gehen wolle. 

Ohne große Erwartungen – denn wenn ich ehrlich bin, war es für mich nie etwas Besonderes, in die Kirche zu gehen – ging ich mit. Ich war erstaunt, wie freundlich, zuvorkommend und einladend die Menschen mir gegenüber waren. Eine Österreicherin in Guatemala, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal Spanisch verstand, und trotzdem sind viele Mitglieder zu mir gekommen und haben mich herzlich begrüßt. Ich fühlte mich, ohne dazu zu gehören, so willkommen und hatte ein ganz warmes Gefühl ums Herz. Erster Hand wusste ich nicht, ob das nicht an der gastfreundschaftlichen und fröhlichen Art der Lateinamerikaner liegt. 

Am richtigen Ort

Zurück in Österreich, wollte ich auch unbedingt mal eine Sonntagsversammlung in meiner Muttersprache hören. Und als ich das erste Mal dann in der Gemeinde Linz war, hatte ich das gleiche Erlebnis, die gleichen Gefühle. Und dieses warmherzige Gefühl hat mich seither auch nicht mehr verlassen. 

Ohne viel über das Evangelium zu wissen, wusste ich einfach, dass ich am richtigen Ort war. Jede einzelne Versammlung, die ich in den folgenden Wochen besuchte, gab mir so viel Energie. Jedes Mal verließ ich die Versammlung vollgepackt mit neuem Wissen und Antworten auf meine Fragen. Mein Eifer, mehr über das Evangelium zu erfahren, führte mich dann zu den Missionaren. Nach vielen Gesprächen mit Mitgliedern, den Missionaren und Gebeten ließ mich das Gefühl nicht mehr los, dass ich mich taufen lassen wollte. 

Ich konnte nicht mehr aufhören zu lächeln

Jede Ansprache, die ich in dieser Zeit hörte, war für mich damals auf irgendeine Art und Weise auf die Taufe zurückzuführen. Ob es nun um Liebe, Vergebung oder Vertrauen ging. Ich wusste damals, dass dies mein Zeichen Gottes war. Er versuchte, mir damit eindeutig etwas zu sagen. Nicht umsonst kreisten meine Gedanken allein um dieses Thema. Am 24. September 2021 war es dann so weit, meine Taufe fand statt! Ich konnte nicht mehr aufhören zu lächeln und war einfach überglücklich diese Entscheidung getroffen zu haben. Dieser Tag wird immer einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen haben. 

Ich bin sehr dankbar, dass Gott mir diesen Weg gezeigt hat. Und heute weiß ich ganz genau, dass diese Einladung zur Sonntagsversammlung in Guatemala vor knapp 1,5 Jahren aus einem guten Grund passiert ist. Durch den Glauben an Gott gibt es mehr Hoffnung, Vertrauen und Positivität in meinem Leben. Er gibt mir Kraft und zeigt mir, dass ich ein besserer Mensch sein kann. Und obwohl ich diesen Weg gerade erst eingeschlagen habe, weiß ich und bin davon überzeugt, dass dieser Weg der richtige ist.