Wie wichtig es ist, die Gaben des Geistes zu empfangen

Botschaft der Gebietsführerschaft

Christus Statue vor Weltall
Elder Zarse

Bei der Herbst-Generalkonferenz 2020 der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, bei der der 200. Jahrestag der ersten Vision gefeiert wurde, führte Präsident Russell M. Nelson ein Symbol ein, das die zentrale Stellung Jesu Christi in dessen Kirche veranschaulicht.1 Bei diesem Symbol ist der Name der Kirche in einen Eckstein eingefasst, der dafür steht, dass Jesus Christus der Eckstein ist. Jesus Christus steht hier symbolisch unter einem Bogen. Dieser erinnert uns an den auferstandenen Erretter, der am dritten Tag nach seiner Kreuzigung aus dem Grab hervorkam. In der Mitte des Symbols befindet sich eine Darstellung von Thorvaldsens Marmorstatue „Christus“. Sie wurde im Jahr 1820 geschaffen und stellt den auferstandenen, lebendigen Herrn dar, der seine Hände allen Menschen entgegenstreckt, die zu ihm kommen wollen. Ich habe in Kopenhagen das Original der Statue betrachtet sowie an Tempeln in ganz Europa Nachbildungen davon, die das Gelände oder das Besucherzentrum schmücken. Jedes Mal bin ich von den offenen Armen ergriffen, die mich scheinbar umschließen wollen. Seine Wunden an seinen Händen und Füßen erinnern mich an den Preis, den er gezahlt hat, um mich nach Hause zu bringen.

Unser Vater im Himmel möchte, dass wir zahlreiche Gaben empfangen, damit wir sicher den Weg nach Hause in seine Arme finden.2

Ich muss an ein Erlebnis mit einem Mitarbeiter denken, der neu im Missionsgebiet war. An den ersten Tagen glaubte ich, alles besser zu wissen. Als wir uns gerade miteinander besprechen wollten, bat er mich, ein Gebet zu sprechen. Ich erinnere mich noch lebhaft daran, dass ich gleich zu Beginn des Gebets so viel Frieden und Liebe verspürte, dass es mich fast übermannte. Ich hörte mich sagen, wie leid es mir tat, dass ich so hochmütig und unfreundlich gewesen war, und dass ich meinen Mitarbeiter um Vergebung bat. Das hat unsere Zusammenarbeit von Grund auf verändert. Ich weiß zwar nicht genau, welche Gabe ich empfangen hatte, doch wertschätzte ich sie als ein Zeichen für die liebevolle Barmherzigkeit Gottes.

Wir wissen: Allen ist nicht jede Gabe gegeben ist, doch jedem Menschen ist eine Gabe gegeben.3 Diese Gaben werden uns gegeben – nicht als ein Zeichen, sondern als ein Mittel, dank dem wir unseren göttlichen Auftrag ausführen können, bei der Sammlung Israels auf beiden Seiten des Schleiers mitzuhelfen!4

anderen Dienen

Eine göttliche Art und Weise, die Segnungen unserer Gaben zum Nutzen anderer zu bündeln und zu vermehren, besteht darin, sich zu beraten und miteinander zu dienen.

Haben Sie sich schon einmal gefragt, welche Gaben Ihnen helfen würden, Ihre göttliche Berufung in Familie und Kirche besser zu ehren? Würden wir vielleicht gerne die Gabe der Nächstenliebe zu einem bestimmen Bruder oder einer bestimmten Schwester entwickeln5, oder vielleicht die Gabe, zu wissen, wie wir unsere Kinder oder andere Mitglieder besser unterweisen können6? Es gibt unzählige Gaben, die nötig sind und die denen, die sich um sie bemühen, gegeben werden.

Es ist jedoch kein Zufall, dass am Anfang der sehr langen Auflistung von Gaben des Geistes im Buch Lehre und Bündnisse zwei ganz bestimmte Gaben stehen:

1. Die Gabe, durch den Heiligen Geist zu wissen, dass Jesus der Sohn Gottes und unser Erlöser ist7.

2. Die Gabe, ihren Worten zu glauben, damit auch sie ewiges Leben haben können, wenn sie weiterhin treu bleiben8.

Manchmal haben wir vielleicht das Gefühl, uns mangele es an etwas, wenn wir nicht wissen, sondern glauben. Meine lieben Schwestern und Brüder, unterschätzen Sie niemals die Gabe, zu glauben. Elder Jeffrey R. Holland hat „mit aller Inbrunst [seiner] Seele“ bekräftigt, „Glaube sei ein kostbares Wort und sogar eine noch kostbarere Handlung“, und dass man sich niemals dafür schämen müsse, dass man „nur glaube“9. Wenn wir noch nicht glauben können, aber den Wunsch zu glauben haben10, kann das aber schon sogar der Ausgangspunkt dafür sein, geistige Gaben zu empfangen. Russell M. Nelson hat erklärt: „Unser Erretter und Erlöser, Jesus Christus, wird zwischen dem heutigen Tag und seiner Wiederkehr einige seiner mächtigsten Werke vollbringen. … Meine lieben Brüder und Schwestern, ich bitte Sie inständig, Ihre geistige Fähigkeit, Offenbarung zu empfangen, auszubauen.“11 Bemühen wir uns, der Bitte unseres geschätzten Propheten zu entsprechen, mehr von den Gaben zu empfangen, die unser Vater im Himmel für uns bereitet hat. Sie werden uns helfen, den Weg zurück nach Hause zu finden, wo der Vater im Himmel uns freudig erwartet und wieder in die Arme schließen möchte.


Anmerkungen

  1. Siehe Russell M. Nelson, „Den Himmel öffnen, um Hilfe zu erhalten“, Herbst-Generalkonferenz 2020
  2. Siehe Moroni 10:8-18; 1. Korinther 12:1-12; Lehre und Bündnisse 46:11-33
  3. Siehe Lehre und Bündnisse 46:11
  4. Siehe Allgemeines Handbuch, Kapitel 1.2, „Das Werk der Errettung und Erhöhung“
  5. Siehe Moroni 7:46-48
  6. Siehe Moroni 10:9,10
  7. Siehe Lehre und Bündnisse 46:13
  8. Siehe Lehre und Bündnisse 46:14
  9. Jeffrey R. Holland, „Ich glaube“, Frühjahrs-Generalkonferenz 2013
  10. Siehe Alma 32:27
  11. Russell M. Nelson, „Offenbarung für die Kirche, Offenbarung für unser Leben“, Frühjahrs-Generalkonferenz 2018