Als Adam schlief ...

Blick einer Psychologin auf das erste Kapitel der Menschheit

Schwester Eva Maria Roth sprach auf dem Salzburger Bildungstag über ihre „Namensvetterin“ Eva, die Mutter aller Lebenden. Das Foto entstand bei der Präsentation ihres Buches „Das Buch Mormon für Kinder“.
Schwester Eva Maria Roth sprach auf dem Salzburger Bildungstag über ihre „Namensvetterin“ Eva, die Mutter aller Lebenden. Das Foto entstand bei der Präsentation ihres Buches „Das Buch Mormon für Kinder“.

Der bereits traditionelle Bildungstag des Pfahles Salzburg am 22. Jänner 2022 befasste sich mit dem Studium des Alten Testaments. Eine der ReferentInnen der interaktiven Onlineveranstaltung war die Psychologin Eva Maria Roth aus der Gemeinde Neumarkt am Wallersee, die den TeilnehmerInnen aus Österreich und Deutschland einen „etwas anderen Blick“ auf den Sündenfall unserer ersten Eltern gewährte. Aus ihrer Praxis gebe ihr, so Schwester Roth, das immer häufiger werdende Phänomen von Burnout bei Männern sehr zu denken. Männer „sollen und müssen heute so viel“, sowohl beruflich als auch privat, und solche Krisen entstünden oft dadurch, dass Frau und Mann, „Adam“ und „Eva“ nicht „in ebenbürtiger Weise zusammenfinden“. Daher riet die Psychologin Männern (und auch Frauen) dazu, öfter von ihrem Leistungsdruck loszulassen und „Gott arbeiten zu lassen“, wie er dies tat, „als Adam schlief“.

Denn als Adam sich im Vertrauen auf Gottes Hilfe quasi „auf den OP-Tisch legte“, sei „ein Wunder“ geschehen, die von ihm schmerzlich herbeigesehnte Lebenspartnerin sei erschaffen worden! „Bringe ich dieses Vertrauen auf, dass Gott mich kennt und mein Problem – nach allem, was ich selbst tun konnte – auf seine Weise lösen wird?“, fragte Schwester Roth. Da wir ewige Wesen seien, sei es „eine sehr schwere Übung“ für uns, einen gewohnten Zustand aufzugeben und unsere Kontrolle jemandem anderen zu überlassen – in diesem Fall Gott. Dies betreffe etwa auch das Altern in allen seinen Phasen. Die Auseinandersetzung mit unserer Entscheidungsfreiheit sei, so die Vortragende, natürlich kein einmaliger, sondern ein tagtäglicher Vorgang, der nicht immer zu Harmonie führe, sondern auch viel Schmerz, Kummer und Missverständnisse mit sich bringen könne, wenn der Herr in unsere Entscheidungsfindung nicht eingebunden werde.

Die Referentin würdigte den mutigen Schritt unserer Mutter Eva, die sich aus freien Stücken für die Sterblichkeit und die Herausforderungen des Erdenlebens entschieden hatte, um Fortschritte machen und Nachkommen zur Welt bringen zu können. Sie zitierte Präsident Nelson, der in der Herbst-Generalkonferenz des Jahres 2015 „Eine Bitte an meine Schwestern“ richtete, als er sagte: „Wir brauchen Frauen, die den Mut und den Weitblick unserer Mutter Eva haben. (…)Nehmen Sie bei sich zu Hause, in Ihrem gesellschaftlichen Umfeld und im Reich Gottes Ihren rechtmäßigen und Ihnen zustehenden Platz ein“. Und Schwester Roth bekräftigte diesen Aufruf des Propheten mit den abschließenden Worten: „Gottes Plan des Glücklichseins ist ein vollkommener Plan. Gott möchte nichts mehr, als dass seine Kinder darin tatsächlich ihr Glück finden. Gemeinsam, als Mann und Frau, ebenbürtig – zu Hause, im gesellschaftlichen Umfeld und im Reich Gottes.“