von Tobias Lehmann, Gemeinde Wels
Meine Entscheidung auf Mission zu gehen habe ich vor längerer Zeit getroffen. Das Licht Christi ist für mich eine Freude und Hoffnung, die jeder Mensch haben kann. Ich glaube, jeder, der das Licht Christi spürt, hat die Aufgabe es mit anderen zu teilen. Als ich 15 Jahre alt war, habe ich bei meinem ersten FSY-Tagung dieses Licht Christi sehr stark verspürt. Es ist als würde dich Jesus Christus umarmen und einfach liebhaben. Ein so wunderbares Gefühl. Ich möchte dieses Gefühl auch unbedingt mit anderen teilen und sie von dieser 'Frucht' kosten lassen. Daher habe ich mich entschieden auf Mission zu gehen, um bei anderen das Licht Christi zu entfachen und ihnen auch diese Freude zu ermöglichen. Am besten kann man das Licht bei anderen entfachen, indem man sein Zeugnis teilt und den Geist einlädt.

Missionstraining online und mit 'Papa' als Partner
von Peter Lehmann, Gemeinde Wels
Schon als mein Sohn Tobias seine Berufung zum Vollzeitmissionar bekam, war klar, dass seine MTC-Zeit daheim sein wird. In Zeiten einer Pandemie ist alles anders und da macht auch das Missionars-Trainings-Zentrum keine Ausnahme. Doch bevor ein Missionar in ein MTC kommt, wird er vom Pfahlpräsidenten eingesetzt. Die Einsetzung fand im Gemeindehaus Wels statt und war auf Grund der Corona-Maßnahmen auf einen sehr kleinen Teilnehmerkreis beschränkt. Aber per Livestream waren dafür umso mehr 'anwesend' und konnten so alles direkt mitverfolgen. Die derzeitige Situation der Pandemie bringt es mit sich, dass ganz viel online übertragen wird, was auch positive Effekte hat, weil viele Menschen damit erreicht werden können. Ab diesem Moment hat Tobias sein Missionarsschild getragen und ist für die nächsten 24 Monate 'Elder Lehmann', ein Repräsentant für Jesus Christus. Unser Pfahlpräsident sprach auch einen Segen für Tobias und seinen Dienst für den Herrn.

Für die folgenden drei Wochen war unser Zuhause, im Besonderen sein Zimmer, sein MTC. Das bedeutete jeden Tag eine feste Struktur mit Schriftenstudium allein und mit anderen Missionaren, Klassen, sportliche Aktivitäten und am Samstag einen freien Tag als Vorbereitungstag. An den beiden Samstagen konnte ich als sein 'Mitarbeiter' mit ihm laufen gehen, wo mir wieder klar wurde, dass meine Missionszeit doch schon 30 Jahre zurück liegt. Tobias ist einfach der schnellere Läufer und er kann auch mittlerweile mehr essen als ich. Tobias hat sich im Home-MTC gut vorbereiten können. Die Kameraden im Online-Klassenzimmer sind ihm ans Herz gewachsen. So gab es oft nach dem täglichen fixen Stundenplan einen Spieleabend gemeinsam. Online natürlich. Da war oftmals fast keine Zeit zum Abendessen.

Auf Grund der Einreisebeschränkungen für Elders aus den USA wurde Tobias gebeten, erst eine Woche später nach Frankfurt zu kommen. So war das erste Missionsgebiet nach seinem MTC die Heimatgemeinde Wels, 'Elder Lehmann' diente hier zusammen mit Elder Holland. Das war nach den Angaben unseres Sohnes für ihn eine besondere Zeit. Dort wurden die ersten Erfahrungen gesammelt, die ersten Rezepte ausprobiert und für sehr gut befunden. Nach dieser Woche war es Zeit ins eigentliche Missionsfeld der Frankfurt Mission zu reisen. Irgendwie müssen Missionare immer in aller Früh losfahren. Kurz nach 5 Uhr morgens ging der Zug. Nochmals ein Foto und eine Umarmung – und dann war er weg.