Besser Freude als Recht

Ein junger Linzer erkennt als Missionar in Angola, dass das Sühnopfer Jesu Christi uns auf ewig glücklich machen kann.

„Als Missionar in Angola konnte ich lernen, trotz meiner Prüfungen Freude zu finden“ – Daniel Mielacher.
„Als Missionar in Angola konnte ich lernen, trotz meiner Prüfungen Freude zu finden“ – Daniel Mielacher.

von Daniel Mielacher, Gemeinde Linz

 

„È melhor ter felicidade do que ter razão!“ Dieser Grundsatz wurde mir in Angola von meinem Missionspräsidenten gelehrt. Übersetzt sagt er aus: 'Es ist besser Freude, statt Recht zu haben'. Diese Lehre hat mich nicht nur durch viele schwierige Zeiten auf Mission getragen, sondern hat sich auch seither in meinem Leben als besonders hilfreich erwiesen.

Eines Tages, als ich mit meinem Mitarbeiter in Luanda unterwegs war, durfte ich diesen Grundsatz für mich selbst anwenden. Zu diesem Zeitpunkt hat mein Mitarbeiter, scheinbar ohne Grund, seit mehreren Tagen kein Wort mehr mit mir gesprochen. Ich fühlte mich sehr ungerecht behandelt, und war sehr verärgert. In meinem Herzen sprach ich mehrere Gebete, in welchen ich meinen Ärger dem himmlischen Vater kundtat. - Wieso musste ich diese ungerechte Behandlung ertragen? Ich habe doch nichts getan! Es ist doch nicht fair, dass ich das durchmachen muss, nur weil mein Mitarbeiter irgendwelche Probleme hat! Wieso muss ich dafür sorgen, dass diese Situation gelöst wird, wenn es offensichtlich eine Angelegenheit meines Mitarbeiters ist?

Als ich diese Art von Überlegungen hatte, kam mir ein inspirierender Gedanke, welcher mich daran erinnerte, dass es 'besser ist, Freude statt Recht zu haben'. Mir wurde klar, dass Christus genau weiß, wie es sich anfühlt, ungerecht behandelt zu werden oder unverschuldetes Leid zu ertragen, und trotz dieser Tatsachen seine Liebe und Freude uns gegenüber nicht zu ändern. Dies half mir, meinen Mitarbeiter mit mehr Verständnis und Liebe zu behandeln, und letztendlich die Situation zu lösen.

Ich bin äußerst dankbar, dass der himmlische Vater mich auf diese Weise spüren hat lassen, dass das Sühnopfer Jesu Christi dafür da ist, dass wir auf ewig glücklich werden können. Es ist allerdings nicht da, um uns in diesem Leben vor ungerechter Behandlung zu schützen. Vielmehr kann trotz Prüfungen und ungerechter Behandlung unsere Freude durch das Sühnopfer gemäß den Worten Christi 'voll sein, wie auch der Vater mir eine Fülle der Freude gegeben hat' (3. Nephi 28:10).